
Das Hauptziel des Projekts AM2Scale ist die Skalierung einer nachhaltigen und effizienten Ersatzteilbereitstellung mittels Additiver Fertigung am Beispiel Schienenfahrzeugbetreiber sowie Energieversorgungsunternehmen. Die Verfügbarkeit von Anlagen und Maschinen stellt in diesen Bereichen eine wesentliche Herausforderung dar. Einerseits führen hohe Lagerbestände an Ersatzteilen zu ineffizienten Materialflüssen und unnötigen Kosten. Andererseits können fehlende Ersatzteile zu teuren Stillständen führen oder sogar den kostenintensiven Austausch von gesamten Anlagen erfordern. Die additive Fertigung bietet jedoch eine Möglichkeit, Ersatzteile bedarfsgerecht, ressourceneffizient und kostengünstig zu produzieren. Allerdings fehlen häufig wichtige 3D-Daten und es bestehen Schwierigkeiten bei der Reproduzierbarkeit und der Qualitätssicherung während des AM-Prozesses. AM2Scale setzt genau mit den folgenden Lösungsansätzen an diesen Herausforderungen an:
- Verbesserung der Datenqualität durch 3D-Rekonstruktion von Ersatzteilen, um die Produktion zu optimieren.
- Entwicklung eines digitalen Warenhauses auf Basis digitaler Bauteil-Zwillingen und der Ableitung eines digitalen Produktpasses mit Qualitätsdaten.
- Steigerung der Reproduzierbarkeit, durch ein innovatives Qualitätssicherungssystem, das die Prozessüberwachungwährend der Fertigung ermöglicht.
- Skalierung der AM-Technologie zur dezentralen Fertigung, um die Produktion reproduzierbarer Ersatzteile anverschiedenen Standorten zu gewährleisten.
Projektziele
- Reduktion der Ausschussrate um 20-50%
- Steigerung des Anteils additiv gefertigter Ersatzteile um 15-20%
- Reduktion des CO2-Impacts durch additive Ersatzteilfertigung um 10%
- Kostenreduktion (Lager-, Transport- sowie Lebenszykluskosten) um 20%
Der wesentliche Innovationsgehalt des Projekts liegt in der Entwicklung neuer Methoden zur Verbesserung der digitalen Datengrundlage für AM, der Integration von Prozessüberwachungssystemen und der Erhöhung der Reproduzierbarkeit in der Fertigung. Insbesondere die Kombination aus datengetriebenen ökologischen und ökonomischen Entscheidungsunterstützungssystemen und einer Echtzeit-Qualitätssicherung während des AM-Prozesses wird als zentraler Innovationstreiber angesehen. Dies soll die additive Fertigung auf eine breitere industrielle Nutzung skalieren und gleichzeitig ökonomische und ökologische Vorteile maximieren.