Durch den zunehmenden Trend hin zu kleineren Losgrößen und Einzelaufträgen gewinnt der Engineer-to-Order (ETO)-Ansatz in der industriellen Fertigung stark an Bedeutung. Da jeder Auftrag individuelle Anpassungen benötigt, entstehen in der Konstruktion und Planung regelmäßig hohe Aufwände – unabhängig von der Auftragsgröße. Damit entfallen die Skaleneffekte, von denen die Serienfertigung profitiert. Für Bosch Rexroth ergibt sich daher die Notwendigkeit, die Konstruktionsaufwände mithilfe geeigneter Automatisierungslösungen nachhaltig zu reduzieren, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, denn Bosch Rexroth produziert Hydraulik-Steuerblöcke nicht nur in Serie, sondern auch individuell nach Kundenwunsch, von klein und kompakt bis hin zu tonnenschwer.
Fraunhofer Austria unterstützte Bosch-Rexroth bei der Konzeption und Machbarkeitsprüfung einer innovativen Automatisierungslösung für die Konstruktion hydraulischer Steuerblöcke. Durch die detaillierte Analyse bestehender Daten und Prozesse wurde ein auf Natural Language Processing basierendes Empfehlungssystem entwickelt, das vergangene Aufträge gezielt auffindbar macht. Zusätzlich kamen fortschrittliche Methoden wie Computer Vision und Generative KI zum Einsatz, um die Suche nach ähnlichen Steuerblockkonstruktionen maßgeblich zu vereinfachen.
Im Rahmen eines Proof-of-Concepts wurde die Lösung mit realen Aufträgen erfolgreich getestet. Die Ingenieure bestätigten dabei unmittelbar den spürbaren Mehrwert der Anwendung. Vor der Einführung des Tools war es häufig schwierig, bereits vorhandene, ähnliche Konstruktionsunterlagen schnell und zuverlässig zu finden.
„Durch das Empfehlungssystem finden unsere Ingenieure nun ähnliche Steuerblock-Konstruktionen innerhalb weniger Sekunden – früher dauerte dies oft Stunden oder war schlicht unmöglich. Die Lösung überzeugt nicht nur durch einfache Handhabung, sondern liefert verblüffend präzise Ergebnisse. Ein echter Gewinn für unsere Effizienz.“
Andreas Auer, Leitung Steuerblocktechnik, Bosch-Rexroth GmbH