TAI-VW | Entwicklung eines Prozessmodells zur teilautomatisierten Informationsversorgung visueller Werkerführungssysteme

Exposé

Digitalisierung und demographischer Wandel stellen Produktionsunternehmen vor neue Herausforderungen. Der Trend von Massen- zur kundenorientierten Produktion impliziert eine steigende Anzahl von Varianten und kleinere Losgrößen. Die hohe Komplexität von Montageprozessen in Kombination mit der Forderung, kleinste Losgrößen wettbewerbsfähig produzieren zu können, schließt eine vollständige Automatisierung der Montage aus.

Während papierbasierte Arbeitsanweisungen in der Montage nicht die geforderte Flexibilität sowie Aktualität aufweisen, sind MitarbeiterInnen durch visuelle Werkerführungssysteme (digitale Assistenzsysteme) bei der Durchführung der Montageaufgaben zu unterstützen. Die ausgegebenen Informationen werden dabei in Form von Texten, Bildern, Videos, virtuellen 3D-Objekten oder einfachen Lichtsignalen vorliegen und sind im Vorfeld der Produktion zu erstellen sowie in die Datenbanken der einzelnen digitalen Assistenzsysteme zu übertragen. Dieser Vorbereitungsprozess ist sehr zeitaufwendig und erfordert ein ausgeprägtes Spezialwissen in Programmierung und CAD-Modellierung. Einzelne Methoden zur Minderung des Problems werden in aktuellen Veröffentlichungen aufgezeigt, es fehlt jedoch ein ganzheitlicher sowie durchgängiger Ansatz.

Eckdaten zum Forschungsprojekt

Projektname

Entwicklung eines Prozessmodells zur teilautomatisierten Informationsversorgung visueller Werkerführungssysteme

Kurz-Titel

TAI-VW

Fördergeber

FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft)

Programm / Ausschreibung

Industrienahe Dissertationen 2018

Projektnummer

870667

Konsortialführer

Fraunhofer Austria Research GmbH

Laufzeit

3 Jahre

Zielsetzung

Ziel der Dissertation ist die Entwicklung eines Prozessmodells, welches zuvor identifizierte Automatisierungspotenziale im Informationsversorgungsprozess digitaler Assistenzsysteme adressiert und als IT-Artefakt (Software) implementiert wird. Ausgehend von 3D-CAD-Konstruktionsmodellen und Stücklisteninformationen kann damit teilautomatisiert bei möglichst geringem manuellem Handlungsbedarf eine für die aktuell zu produzierende Produktvariante vollständig konfigurierte digitale Assistenzlösung erreicht werden. Das Prozessmodell soll anschließend hinsichtlich Auswirkungen auf Effektivität sowie Effizienz des Arbeitsvorbereitungsprozesses untersucht werden. Für die Evaluierung des Prozessmodells wird das cyberphysische Montagesystem der TU Wien Pilotfabrik Industrie 4.0 herangezogen.

 

Wie können Aufwände und Kosten in manuell geprägten Informationsversorgungsprozessen visueller Werkerführungssysteme signifikant gesenkt werden?

Im Zuge des Dissertationsvorhabens wird ein Prozessmodell zur teilautomatisierten Informationsversorgung digitaler Assistenzsysteme entwickelt, als IT-Artefakt implementiert und hinsichtlich Auswirkungen auf Effektivität sowie Effizienz des Arbeitsvorbereitungsprozesses untersucht werden. Darüber hinaus sollen systematisch die Effekte der jeweiligen Automatisierungsmöglichkeiten im Informationsversorgungsprozesses digitaler Assistenzsysteme im Arbeitsvorbereitungsprozess cyberphysischer Montagesysteme quantifiziert werden