Die gezielte und zukunftsorientierte Aus- und Weiterbildung von MitarbeiterInnen und ihrer Kompetenzen erfordert eine gut abgestimmte Zusammenarbeit zwischen Human Resources (HR) und den technischen Fachbereichen. Die aktuell und in Zukunft erforderlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten der MitarbeiterInnen im operativen Bereich müssen sich in den Kompetenzprofilen, welche von der HR geplant und entwickelt werden, widerspiegeln. Diese Synchronisation von Kompetenzanforderungen stellt somit eine zentrale Herausforderung dar. Die Infineon Technologies AG in Villach und das Fraunhofer Innovationszentrum für Digitalisierung und Künstliche Intelligenz KI4LIFE nahmen diese Herausforderung an und konnten im Rahmen des Projektes TEXCOM aufschlussreiche Ergebnisse erzielen.
Im betrachteten Bereich des Projektes, der industriellen Instandhaltung, werden Daten bisher meist ausschließlich für die Zustandsüberwachung und die Dokumentation der Anlagenwartung herangezogen. Dabei enthalten diese, meist in unstrukturierter Form vorliegenden Daten viel mehr Informationen, beispielsweise über die im Rahmen von Wartungsarbeiten durchgeführten Tätigkeiten und die damit verbundenen erforderlichen Kompetenzen des Instandhaltungspersonals. Um Informationen dieser Art aus dokumentierten Arbeitsabläufen extrahieren zu können, bedarf es einer Operationalisierung der unstrukturierten Daten, zum Beispiel durch den Einsatz von KI-basierten bzw. Text Mining-Methoden.
Durch die Extraktion, Strukturierung und sinnvolle Verknüpfung der Daten ist es möglich, Lücken zwischen vorhandenen und tatsächlich erforderlichen Kompetenzen zu identifizieren und diese durch die Einbettung in ein instandhaltungsspezifisches Kompetenzmodell gezielt zu schließen. Durch die im Rahmen dieses Projekts entwickelten und angewendeten TEXCOM-Lösungsansätze konnten zielgerichtet Informationen aus unstrukturierten Daten extrahiert und für die Analyse und Entwicklung von Kompetenzanforderungen nutzbar gemacht werden.