Österreichischer Logistik-Tag 2017: Fraunhofer Austria präsentiert smarte Technologien für die Intralogistik

Pressemitteilung /

Bereits zum 24. Mal lud der Verein Netzwerk Logistik (VNL) zum Österreichischen Logistik-Tag ein. Unter dem Motto »Die neue Leichtigkeit« versammelten sich mehr als 750 Besucherinnen und Besucher zum jährlichen Branchentreff im Design Center in Linz. Auch Fraunhofer Austria zählte zu den Ausstellern und präsentierte Technologien, die die Logistik des digitalen Zeitalters prägen werden.

Fraunhofer Austria startete 2008 mit dem Geschäftsbereich Produktions- und Logistikmanagement und avancierte seitdem zu einem wichtigen Projektpartner für die heimische Wirtschaft. »Die Zeit der Wissenschaft im dunklen Kämmerlein ist vorbei. Heute sind wir direkt in den Produktions- und Logistikhallen und setzen komplexe Industrieprojekte wissenschaftlich fundiert um«, erklärt Martin Riester, Gruppenleiter Logistikmanagement bei Fraunhofer Austria. Wie das in der Praxis aussieht, zeigte Fraunhofer Austria beim VNL Future-Lab und beim Österreichischen Logistik-Tag von 20. bis 21. Juni in Linz.

 

»Smart Factory« mittels RFID

Nahezu alle Branchen befinden sich derzeit im technologischen Wandel. Die Treiber sind dabei all jene neuen Möglichkeiten, die mit der digitalen Transformation einhergehen. Insbesondere in puncto Datennutzung schlummert in heimischen Fabrikhallen reichlich Potenzial. »Wir sind in der Lage, eigene Echtzeitdaten zu generieren«, so Riester und erklärt weiter: »die RFID-Technologie ist dabei ein wichtiger Enabler.« Hintergrund bilden die zunehmende Artikel- und Variantenvielfalt sowie die Losgröße 1, die intralogistische Abläufe immer komplexer werden lassen. Um in diesem Zusammenhang Abhilfe zu schaffen, stehen Unternehmen eine Vielzahl an Methoden, beispielsweise Struktur-, Prozess-, oder Materialflussanalysen, zur Verfügung, die heute jedoch noch oft manuell und daher mit entsprechendem Aufwand abgewickelt werden.

 

Chancen der Digitalisierung nutzen

Wie konkret Materialflussanalysen, also Auswertungen bestehender Transportvorgänge und -abläufe, mit digitalen Technologien unterstützt werden können, zeigte Heimo Pascher, Projektleiter Logistikmanagement bei Fraunhofer Austria, in seinem Vortrag »Der smarte innerbetriebliche Materialfluss« auf. Dabei stellte der Experte zu Beginn gleich eines klar: »Wir sprechen heute nicht über Industrie 4.0, was in fünf bis zehn Jahren sein wird, sondern über Lösungen, die heute eingesetzt werden können.«

Mithilfe eines temporären RFID-Ortungssystems generiert und visualisiert Fraunhofer Austria Echtzeitdaten unterschiedlicher Materialflussobjekte wie etwa Gabelstapler, Werkzeuge oder Materialien, ohne in den bestehenden Betrieb einzugreifen. Im Anschluss werden die gewonnenen Informationen analysiert und ausgewertet. Mit dieser Vorgehensweise bringen die Forscherinnen und Forscher Transparenz in Bereiche, die – etwa aufgrund mangelnder Buchungsdaten – sonst im Verborgenen bleiben würden. Erst mit diesem wertvollen Rüstzeug sind Unternehmen tatsächlich in der Lage, Optimierungspotenziale hinsichtlich Kapazitäten und Prozesse abzuleiten und auch umzusetzen.

Am Messestand von Fraunhofer Austria hatten interessierte Besucherinnen und Besucher zudem die Möglichkeit, sich selbst ein Bild von einer solchen RFID-Testumgebung zu machen und mit den Experten vor Ort ins Gespräch zu kommen.

© PELZL Cityfoto
Dipl.-Ing. Heimo Pascher hielt einen Vortrag zum Thema »Der smarte innerbetriebliche Materialfluss«