Wien Energie | Entwicklung und Weiterentwicklung eines Werksverkehrskonzeptes für den Standort „Thermische Verwertungsanlage Simmeringer Haide“ von Wien Energie

© Fraunhofer Austria

Die operative Umsetzung der strategischen Vision für den Wien Energie Standort Simmeringer Haide stellt eine Herausforderung dar, insbesondere da die Energieerzeugung zur kritischen Infrastruktur zählt. Die hohe Planungskomplexität macht eine methodische, datengetriebene Herangehensweise unumgänglich. Aus diesem Grund wurde ein Forschungsteam von Fraunhofer Austria mit der Entwicklung eines ganzheitlichen Werksverkehrskonzeptes beauftragt, welches die Zukunftsfähigkeit der thermischen Verwertungsanlagen sicherstellen soll. Der datengetriebene Ansatz von Fraunhofer Austria sorgte dabei für Transparenz hinsichtlich der Material-, Betriebsmittel-, Personen- sowie Informationsflüsse am Werksgelände.  Hierfür betrachtete das Team eine Kombination aus Stakeholder Workshops, Analysen und Prognosen der Mengenentwicklungen für das Produktspektrum bis zum Planungshorizont 2033 sowie deren Auswirkungen auf die intralogistischen Netzbelastung am gegenständlichen Standort. Die geplanten infrastrukturellen Maßnahmen zur Umsetzung strategischer komplexer Großprojekte am Standort wurden anhand einer multidimensionalen Machbarkeitsprüfung aus intralogistischer und technologischer Sicht unterzogen, wobei konkrete Empfehlungen zur erfolgreichen Anbindung geplanter CapEx-Projekte sowohl an die interne Werkstruktur sowie an das umliegende Verkehrsnetz (Straße und Bahn) ausgearbeitet wurden. Als zusätzliche Randbedingung betrachtete das Projektteam auch die Integration von zukunftsfähigen, innovationstreibenden Technologielösungen zur Steigerung der Effizienz intralogistischer Planungs- und Steuerungsprozesse ins Werksverkehrskonzept. Die Ergebnisse wurden kompakt in Form einer Umsetzungsroadmap vorgestellt und bilden eine wesentliche Basis für die Entscheidungsfindung für die weitere operative Entwicklung (Umsetzung) des Werksverkehrs am Standort.  

Durch das methodische Vorgehen und die systematische Entwicklung des Werksverkehrskonzepts können wir sicherstellen, dass ein reibungsfreier Betrieb für die Umsetzung der geplanten Projekte sowie danach vorherrschen wird, v.a. unter Berücksichtigung der Aufrechterhaltung des laufenden Betriebs, der bestehenden Ver- und Entsorgungsanlagen sowie der jährlich geplanten Revisionen an diesen Anlagen. Insbesondere führen die von Fraunhofer Austria entwickelten Konzepte zu einer deutlichen Entlastung der Infrastruktur.“ 

Dipl.-Ing. Bernhard Elsinger, Projektleiter, Wien Energie

Fact Box

Projekt: Werksverkehrsplanung (konzeptionelle Planung der Verkehrslogistik)
projektdauer: 2 x 6 Monate
methode: Stakeholder-Workshops zur holistischen Erfassung von prozessualen und infrastrukturellen sowie logistischen Anforderungen & Restriktionen, ExpertInnen-Interviews, Einsatz von Methoden aus dem Bereich der Datenwissenschaft zur Validierung von Mengenwachstumsszenarien, Analyse der aktuellen Materialflüsse (In- und Output) & Layoutstruktur sowie Entwicklung qualitativ sowie quantitativ bewerteter Zukunftsszenarien, Konsolidierung der Ergebnisse in Form einer operationalisierten Roadmap segmentiert nach Flächen und Ressourcen
projektergebnisse: Das Ergebnis des Projektes stellte ein ganzheitliches Werksverkehrskonzept auf Basis der strategischen Vision für den Wien Energie-Standort Simmeringer Haide bis 2033 dar. Hierbei wurde die aktuelle sowie die in Zukunft notwendige intralogistische sowie verkehrstechnische Anbindung der thermischen Verwertungsanlagen per LKW sowie Bahn unter Mitberücksichtigung geplanter komplexer Großprojekte (im Rahmen der Kreislaufwirtschaft, Dekarbonisierung, Ver- und Entsorgungssicherheit) und infrastruktureller CapEx-Investitionen geprüft und konzipiert. Der Fokus wurde auf die Sicherstellung der innerbetrieblichen Material-, Betriebsmittel-, Personen- und Informationsflüsse unter Mitberücksichtigung zukunftsfähiger, technologischer Lösungen für die Automatisierung und Digitalisierung intralogistischer Prozesse gelegt.