Doktortitel für Christoph Schinko

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Von Links: Reinhard Klein, Christoph Schinko, Ursula Augsdorfer, Dieter Fellner

In seiner Dissertation "Shape Processing for Content Generation" behandelt Christoph Schinko generative Modellierung, neuartige Anwendungen der inversen generativen Modellierung sowie Visualisierungssysteme. Diese Bereiche werden als Bestandteile der Formverarbeitung betrachtet, daher richtet sich der Aufbau der Dissertation danach. Nach der Definition des Begriffs "Form" befasst sich der erste Teil der Dissertation mit verschiedenen Möglichkeiten der Formbeschreibung. Während einige Formbeschreibungen von abstrakter Natur sind, können andere direkt verwendet werden - beispielsweise auf dem Gebiet der computergestützten geometrischen Gestaltung. Das Thema "Formmodellierung" (kurz: Modellierung) ist breit gefächert und umfasst die Modellierung mit Primitiven unter Zuhilfenahme von 3D-Modellierungssoftware oder Szenenbeschreibungssprachen, semantische Modellierung mit Metadaten sowie generative Modellierung mit domänenspezifischen Informationen. Am Beispiel von Trauringen wird mit Hilfe der Generative Modeling Language (GML), einer domänenspezifischen Sprache für die generative Modellierung, ein Design einer ganzen Produktfamilie erstellt. Bei der Auslieferung des Designs über das Web sind unterschiedlichste Plattformen beteiligt. Dieser Umstand lieferte die Idee zu einem innovativen Metamodellier-Ansatz namens "Euclides". Das innovative Konzept kombiniert die Unterstützung verschiedener Zielplattformen mit einer anfängerfreundlichen Syntax. Damit wird die Grundlage für die plattformunabhängige Generierung von generativen Bausteinen geschaffen. Dieser Ansatz reduziert den Aufwand für die Implementierung und Pflege generativer Beschreibungen für verschiedene Plattformen erheblich. Aufbauend auf Arbeiten der inversen generativen Modellierung wird die Analyse von digitalisierten Objekten hinsichtlich Veränderungen und Abnutzung möglich. Das vorgestellte System kombiniert generative Beschreibungen mit rekonstruierten Objekten und führt einen Soll-Ist-Wert-Vergleich durch. Durch Anwendung auf einen anderen Parametersatz der generativen Beschreibung können somit neue Formen erzeugt werden. Mit diesem neuartigen Ansatz ist die Gestaltung von Formen unter gleichzeitiger Verwendung hochfrequenter Details sowie High-Level-Form-Parametern möglich. Der letzte Schritt im Rahmen der Formverarbeitung befasst sich mit Visualisierungssystemen zur Wahrnehmung und Interaktion mit Formen. In diesem Zusammenhang wird eine neuartige Methode zur Projektion eines kohärenten, nahtlosen und perspektivisch korrigierten Bildes von einem bestimmten Gesichtspunkt aus vorgestellt. Der Ansatz zeichnet sich vor allem durch seine Effizienz aus. Der letzte Beitrag zu diesem Thema beschreibt eine optimierte, autostereoskopische Visualisierung auf Basis von Parallaxbarrieren.