Klimafreundliche Logistik: Im Projekt KEP-Train forschen Fraunhofer Austria und die Wiener Linien gemeinsam an einer Crowd-basierten Methode für nachhaltigen Pakettransport auf der letzten Meile.
Ausgangssituation
Im Jahr 2019 wurden in Wien rund 95 Mio. KEP-Sendungen (Kurier-Express-Paket) ausgeliefert, was im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg von 9% entspricht. Grund dafür sind ausgeprägte Kundenanforderungen im Gütertransport wie Same-Day-Delivery sowie gebührenfreie Retournierungen. Bisher erfolgt die Abwicklung dieser Sendungen primär durch konventionelle Transportkonzepte: Mit rund 71% liegt der Modal-Split im Güterverkehr überwiegend auf dem Verkehrsträger „Straße“. Das durchschnittliche Transportleervolumen beträgt dabei etwa 30%. Überlastungserscheinungen im Verkehr, insbesondere im Bereich der beschränkten oberirdischen urbanen Infrastruktur sind die Folge. Eine hohe Treibhausgasemission ist eine weitere Konsequenz.
Die Schieneninfrastruktur ist bisher für den urbanen Gütertransport noch nicht zugänglich. Zudem wurden Güter- und Personenmobilität bislang in der Theorie und in der Praxis separat betrachtet, obwohl beide Entitäten dieselbe Infrastruktur nutzen, sich wechselseitig beeinflussen und für die Stakeholder einer Stadt gleichermaßen wichtig sind.