Studie zur Auswirkung von Elektromobilität in Österreich veröffentlicht

Pressemitteilung /

Eine große Zukunft für Elektrofahrzeuge sagt eine neue Studie von Fraunhofer Austria und der TU Wien voraus. Bis zum Jahr 2030 könnten zehntausende neue Arbeitsplätze im Bereich Elektromobilität geschaffen werden. Die Studie wurde am 29. Juni im Wirtschaftsministerium offiziell präsentiert.

Die Studie wurde von Wirtschaftsministerium, Wirtschaftskammer Österreich und Industriellenvereinigung bei Fraunhofer Austria und dem Institut für Fahrzeugantriebe & Automobiltechnik der TU Wien in Auftrag gegeben. Sie untersucht die Wertschöpfungs- und Beschäftigungspotenziale der Elektromobilität in Österreich und bescheinigt der neuen Technologie bei Ausnutzung aller Potenziale bis 2030 die Schaffung von 57.100 neuen Arbeitsplätzen und eine zusätzliche Wertschöpfung von 3,8 Milliarden Euro. Da die Fahrzeuge mit klassischem Antrieb in diesem Zeitraum weiterhin dominieren werden, gingen durch die Elektromobilität dort auch keine Arbeitsplätze verloren, so die Studienautoren von TU und Fraunhofer.

Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner betonte am Mittwochabend die Bedeutung der Elektromobilität für den österreichischen Wirtschaftsstandort. "Mit dem Ausbau der Elektromobilität reduzieren wir nicht nur unsere Abhängigkeit von fossilen Treibstoffen, sondern schaffen auch neue Perspektiven für Österreichs Automobilzulieferer, die Elektro- und Elektronikindustrie und die Energieversorger.“

Erstmals konkrete, quantitative Aussagen

Erstmals wurde in einer Studie die nationalen Wertschöpfungs- und Beschäftigungspotentiale auf Basis einer detaillierten technischen Analyse quantifiziert. Hierzu wurden die für alle PKW-Fahrzeugkonzepte der Elektromobilität, Plug-In-Hybrid (PHEV), Range-Extender-Fahrzeug (REX), reines batterieelektrisches Fahrzeug (BEV) und Brennstoffzellenfahrzeug (FCEV), auf Komponentenebene die Herstellkosten ermittelt und für die nächsten 20 Jahre prognostiziert. Hierdurch war es erstmals möglich Aussagen im Bezug auf einzelne Komponenten oder Branchen zu treffen. Daraus lassen sich fokussierte Förder- und Bildungsmaßnahmen ableiten.

Die Handlungsempfehlungen der Studie zur Sicherung und zum Ausbau von Wertschöpfung und Beschäftigung in Österreich lauten:

Fokus auf Multi-Use-Komponenten, die in allen Fahrzeugkonzepten der Elektromobilität eine Rolle spielen und potentialbietende Komponenten (Traktionsbatterie, Leistungselektronik, Elektromotor, Karosserie, Wasserstofftank und Verbrennungskraftmaschine)

Forcierung von eindeutigen Rahmenbedingungen und internationalen Standards

Berücksichtigung der Elektromobilität in Ausbildungsprogrammen aller Ausbildungsstufen

Forcierung von europäischen Lösungen und verstärkte Einbindung in internationale Netzwerke

Kleine und mittlere Unternehmen als große Profiteure

"Das Thema Elektromobilität bietet vor allem für kleine und mittlere Unternehmen Chancen. Im Mechatronikgewerbe, bei Recyclingbetrieben, aber auch bei Softwareherstellern für Abrechnungssysteme sowie in der Kfz-Branche mit Mietwagenfirmen und dem Reparaturgewerbe tut sich für KMU vieles auf", wie der Leiter der Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik der Wirtschaftskammer Österreich, Stephan Schwarzer, anlässlich der Studienpräsentation betonte. Denn Klein- und Mittelbetriebe spielen aufgrund ihrer Fähigkeit, sich rasch auf neue Situationen einzustellen, eine zentrale Rolle als Innovatoren. Mehr als die Hälfte aller zusätzlichen 57.100 Arbeitsplätze, die durch die Entwicklungen in der E-Mobilität entstehen, werden in kleinen und mittleren Unternehmen zu finden sein.