Schrack Technik | Planung und Umsetzungsbegleitung für das Projekt »Zentrallager Neu«

Perfekt geplant

© Schrack Technik GmbH

Ende 2018 nahm das weltweite Zentrallager der Schrack Technik GmbH in Achau (Niederösterreich) den Betrieb auf – ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Geschichte des Technologieunternehmens im Bereich der Energie- und Datenverteilung. Gemeinsam mit Fraunhofer Austria wurde das Großprojekt konzipiert, geplant sowie die Ausschreibungen der lager- und fördertechnischen Gewerke erstellt.

Die Schrack Technik Gruppe ist ein führendes Technologieunternehmen mit Hauptsitz in Wien. Das Produktportfolio der Gruppe reicht dabei von Schaltschränken, Relais, Schutzschaltern bis zu Sicherheitsbeleuchtungen und Datennetzwerkprodukten. Schrack ist eines der wenigen Unternehmen, das mit seinem Portfolio das gesamte Marktspektrum der Elektroinstallationsbranche abdeckt. Außerhalb Österreichs ist Schrack in elf weiteren Ländern mit eigenen Tochtergesellschaften am Markt tätig. Zentraleuropa ist der strategische Schwerpunkt der Aktivitäten. Das bisherige Zentrallager im niederösterreichischen Guntramsdorf mit einer Gesamtfläche von rund 15 000 Quadratmetern versorgte bis dato alle in- und ausländischen Tochtergesellschaften sowie den weltweiten Export. »Ein stetig höherer Bedarf an technischen Services in Gebäuden und Industrieanlagen beschert uns gute Zukunftsprognosen. Unser alter Standort konnte diesen Anforderungen nicht mehr gerecht werden. Mit der Entscheidung für ein neues weltweites Zentrallager schaffen wir gleichzeitig ausreichend Reserven für weiteres Wachstum und werden unserem Anspruch, einer regionalen, persönlich konstanten Betreuung unserer Kunden weiterhin gerecht«, erklärt Franz Gletthofer, Geschäftsführer der Schrack Technik GmbH, die Beweggründe für den Neubau in der knapp zehn Kilometer entfernten Gemeinde Achau.

Anpfiff zum Start

Fraunhofer Austria erhielt im Jahr 2016 den Auftrag für die logistische Gesamtplanung des neues Zentrallagers. Zielsetzung des Projekts war es, in Zusammenarbeit mit Schrack Technik und dem zuständigen Generalplaner ein zukunftsorientiertes Zentrallager zu konzipieren, zu realisieren, die Übersiedelung an den neuen Standort zu planen und zu begleiten sowie gemeinsam den neuen Standort in Betrieb zu nehmen. Kernthemen der Lagerplanung sind dabei die Konzeptionierung des zukünftigen Layouts, die Analyse und Optimierung der Prozesse, die Auswahl geeigneter Technologien, die Gestaltung der Aufbau- und Ablauforganisation sowie ein begleitendes Projektmanagement bis zur Inbetriebnahme und Lageroptimierung. »Das Projekt war für uns von Anfang an eine sehr spannende Herausforderung. Denn wir konnten Schrack Technik bei der kompletten Lagerplanung unterstützen und begleiten – und das in einem sehr hohen Detaillierungsgrad. Die Heterogenität und Vielfalt der Artikel sowie die unterschiedlichen Auftragsstrukturen, von großvolumigen Sendungen bis hin zu Kleinstsendungen, stellten eine komplexe Herausforderung dar. Dies resultierte in der Notwendigkeit unterschiedlicher Lagertechniken wie Fachböden, Paletten- und Langgutregale bis hin zu Wabenregalen, um eine maximale Flächen- und Raumnutzung sicherzustellen«, erklärt Martin Riester, verantwortlicher Projektleiter aufseiten Fraunhofer Austria. 

Sieg über die Datenschlacht

In einem ersten Schritt hat sich das Fraunhofer Austria-Team intensiv mit den Prozessen und Anforderungen von Schrack Technik befasst. »Der Erfolg eines solchen Großprojekts steht und fällt mit der Planung. Wir konnten unserer Know-how aus den Bereichen Logistik, Informatik und Mathematik bestmöglich einfließen lassen«, so Riester. Das Expertenteam berechnete für das komplette lagernde Artikelspektrum von rund 13 500 Artikeln sowohl die optimale Lagertechnik als auch den optimalen Lagerplatz. Vorlage dafür lieferte die Natur, wie Martin Riester erklärt: »Wir haben unterschiedliche Lagerszenarien, ausgerichtet an der Auftragsstruktur, durchgerechnet. Dabei haben wir uns für die Lagereinteilung schlussendlich an einem Tropfen- bzw. Wellenmodell orientiert. Mithilfe mathematischer Optimierungen konnten wir zudem jedem Artikel einen optimierten Lagerplatz zuweisen.« Auch in der anschließenden Detailplanung konnte das Team seine Erfahrungen aus anderen Forschungsprojekten einfließen lassen. So etwa bei der optimalen Arbeitsplatzgestaltung für die Verpackungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Alle Arbeitsplätze wurden nach neuesten Erkenntnissen in puncto Ergonomie gestaltet und bereits im Vorfeld von den Forscherinnen und Forschern skizziert und detailliert geplant.

Checkliste Umzug

Nachdem im September 2018 ein erfolgreicher Probebetrieb durchgeführt wurde, startete Anfang Oktober die Übersiedelung ins neue Zentrallager. Die Dimensionen: Die Nettonutzfläche teilt sich auf die ca. 20 000 Quadratmeter große Lagerhalle und auf ca. 1 000 Quadratmeter Büroflächen auf. Ende 2018 nahm das neue Zentrum seinen Betrieb mit rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf. Im Endausbau sollen weitere 6 200 Quadratmeter hinzukommen.

 

Die systematische Vorgehensweise von Fraunhofer Austria hat zu einem Erfolg versprechenden Lagerkonzept mit neuen Ansätzen und Denkmustern geführt . Die zusätzliche Effizienz wird zukünftig einen wichtigen Erfolgsbeitrag leisten.

Franz Gletthofer, Geschäftsführer, SCHRACK TECHNIK GmbH

Factbox

Projektname

Planung und Umsetzungsbegleitung für das Projekt »Zentrallager Neu«

Projektdauer

2 Jahre 6 Monate

Methode

Auftragsstrukturanalyse, Materialflussanalyse, Prozessanalysen und -optimierung, mathematische Optimierung, Funktionsflächen- und Layoutplanung, Technologievergleich

Projektergebnisse

Technologie- und Lagerkonzept, Ausschreibungsunterlagen, Artikelliste mit Regal- und Fachtypzuordnung, mathematische Optimierung und CAD-Layout mit Visualisierung der ABC-Zonierung im Lager (»Wellengrafik«), Aufstellungsplan für den Regallieferanten, Umzugsplan inkl. Ressourcenbedarf auf Tagesbasis und Zeitbedarf je Lieferant, unterstützende Prozessdokumentationen für LVS-Workshops

Projektleiter

Martin Riester, MBE
© Schrack Technik GmbH