Langfristige Entwicklung von Fraunhofer Austria gesichert

Wirtschaftsministerium sichert Finanzierung der Forschungseinrichtung Fraunhofer Austria

Die Fraunhofer-Gesellschaft zählt zu den weltweit führenden Einrichtungen im Bereich der anwendungsorientierten Forschung und des Transfers wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Wirtschaft. Seit 2008 ist Fraunhofer auch in Österreich aktiv. Über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in der Fraunhofer Austria Research GmbH in den Standorten Wien, Graz, Wattens und Klagenfurt an anwendungsorientierten Forschungsprojekten in den beiden Centern „Nachhaltige Produktion und Logistik“ sowie „Data Driven Design“. Bisher sorgte die deutsche Fraunhofer-Gesellschaft für die Grundfinanzierung der selbständigen österreichischen Fraunhofer-Auslandsgesellschaft. Nun übernimmt das österreichische Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort Teile der Finanzierung der Vorlaufforschung und sichert so weiterhin die erfolgreiche Entwicklung. Für die nächsten drei Jahre erhält Fraunhofer Austria knapp drei Millionen Euro. Durch diese Unterstützung kann Fraunhofer Austria in der Vorlaufforschung neue Forschungsideen entwickeln, die danach in Zusammenarbeit mit Unternehmen in die praktische Anwendung überführt werden können.

 

Fraunhofer Austria zielt darauf ab, neue Methoden und Verfahren im Rahmen der Vorlaufforschung zu entwickeln und die Ergebnisse dieser Forschung danach in österreichische Unternehmen zu transferieren. Der Fokus liegt hierbei insbesondere auf kleinen und mittelständischen Betrieben und den Bereichen Logistik, Produktion und Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). Speziell der Digitalen Transformation in den ausgewiesenen Forschungsgebieten und dem Thema Nutzung von Daten mit Hilfe von Methoden der KI widmen sich die Forscherinnen und Forscher. Durch die Anwendung der Forschungsergebnisse sollen KMU ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern und globale Herausforderungen unserer Zeit erfolgreich meistern, mit entsprechend positiven Auswirkungen auf die Arbeitsmarktsituation in Österreich.

 

Beispiele für bisherige Forschungsprojekte in Österreich reichen von der Entwicklung neuartiger Assistenzsysteme in der Montage, über Methoden der digitalen und datenbasierten Logistik mit denen beispielsweise der Lebensmittelhandel unterstützt wird, bis hin zur Entwicklung von Virtual Reality Lösungen für den Anlagenbau, der Qualitätskontrolle mittels Computer Vision oder der Implementierung von Smart Maintenance Methoden in der Produktion. In den kommenden Jahren steht zusätzlich zur Digitalisierung auch die Nachhaltigkeit im Fokus der Forschung. Durch den Einsatz von Digitaltechnologien und Optimierungsmethoden wie beispielsweise hybride Simulationen, soll der Weg zu einer klimafreundlichen Industrie geebnet werden.

Die Anzahl von Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft wird sich durch die Finanzierung der hierfür notwendigen Vorlaufforschung durch das Wirtschaftsministerium signifikant erhöhen. Durch diese Unterstützung kann Fraunhofer Austria jährlich etwa 30-40 neue kooperative Forschungsideen und -anträge mit österreichischen Unternehmen zu deren direktem Nutzen entwickeln.

 

Wirtschaft- und Forschungsministerin Margarete Schramböck

„Fraunhofer Austria ist aus der österreichischen Forschungslandschaft nicht mehr wegzudenken. Fraunhofer hat in Österreich über 500 Forschungsprojekte mit Unternehmen und Forschungseinrichtungen umgesetzt. Forschung und Entwicklung sind ein Gamechanger und machen unsere Betriebe am internationalen Markt wettbewerbsfähiger. Daher sichern wir die Finanzierung von Fraunhofer Austria mit drei Millionen Euro. Damit bleibt Fraunhofer in Österreich erhalten und wir leisten einen maßgeblichen Beitrag zur Innovationskraft unseres Landes.“

 

Prof. Dr. Sihn, Geschäftsführer Fraunhofer Austria

„Die langfristige Absicherung von Fraunhofer Austria durch das Wirtschaftsministerium wird es uns ermöglichen, in der Vorlaufforschung zahlreiche Themen aufzubereiten, die danach in weiterführenden Projekten den österreichischen Unternehmen zugutekommen. Nur so können wir völlig neue und innovative Ideen vorantreiben und uns beispielsweise dem Industrial Process Mining oder neuen Konzepten in der Smart Maintenance oder Smart Data Analytics widmen. Der Transfer unserer Erkenntnisse in die Industrie kann auch weiterhin stattfinden und die Digitalisierung in Österreich vorantreiben.“

 

Prof. Dr. Dieter W. Fellner, Geschäftsführer Fraunhofer Austria

„Unser Ziel bei Fraunhofer ist es, neue und zukunftsrelevante Schlüsseltechnologien zu entwickeln und diese danach zum Wohl der Wirtschaft und der Gesellschaft in der Praxis zum Einsatz zu bringen. Ich freue mich sehr, dass uns das Wirtschaftsministerium zukünftig durch eine Förderung bei dieser Arbeit unterstützt, diese Förderung sorgt nicht nur für Stabilität in unserer weiteren Entwicklung, sondern drückt auch Anerkennung für unsere bisherigen Leistungen aus. Die Förderung bietet uns die nötige Planungssicherheit, um unseren Partnern aus Industrie und Wirtschaft auch weiterhin kontinuierlich und verlässlich zur Seite zu stehen und sie ermöglicht die Vorlaufforschung, die nötig ist, um neue Erkenntnisse zu gewinnen und wissenschaftliche Exzellenz zu verstärken.“

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